IM BRONZEZEITALTER (1800 / 800 VOR UNSERER ZEITRECHNUNG) ENTSTEHEN HIERARCHISIERTE GESELLSCHAFTEN VOLLER UNGLEICHHEITEN, DIE VON ELITEN BEHERRSCHT WERDEN, DEREN AUTORITÄT AUF DER KONTROLLE VON VERTRIEBSNETZEN VON MATERIALIEN UND GÜTERN BERUHT.
Dem Aufschwung dieser Periode wird das geheimnisvolle megalithische Monument der Cuvelée des Teufels von Forrières zugeschrieben, ein möglicher Steinkreis, der im 19. Jahrhundert auseinander genommen wird. Das ist die Endphase des Bronzezeitalters, die in der Region mit einigen Grabstätten und Lagern mit Metallgegenständen am besten vertreten ist. Die wichtigste Stätte ist die des „Trou du Han“, deren Nutzung mit religiösen Riten verbunden sein könnte. Aufgrund der Menge, der Qualität und der Art der Gegenstände, die dort im Bett der Lesse gefunden wurden, ist sie eine Referenz in Europa: Speerspitzen, Säbel, Äxte, Nadeln, Messer, Rasierklingen und Bronzewerkzeug, aber auch Schmuck, wie z. B. eine aus Goldscheiben geformte Garnitur. Diese materiellen Elementen unterstreichen den Einfluss von zwei kulturellen Einheiten: der des alpinen Komplexes „Rhein - Schweiz - Ostfrankreich“ gegen 1100 bis 900 vor unserer Zeitrechnung; und dann gegen 900 bis 800 vor unserer Zeitrechnung, der des atlantischen Komplexes (britische Inseln, Flandern und Westfrankreich).
FIG 1 Die „Cuvelée du Diable“ in Forrières (C. Frébutte © AWaP).
FIG 2 Das „Trou de Han“ (Han-sur-Lesse) mit dem Ausgang der Lesse (C. Frébutte © AWaP).
FIG 3 Beispiel einer Grabstätte im späten Bronzezeitalter, die 1893 in der Nähe von Han-sur-Lesse entdeckt wurde. Der Verstorbene, der wahrscheinlich der Elite angehörte, wurde unter einem Steinhaufen bestattet, der einen kleinen Hügel bildet; er trug ein verdrilltes Halsband aus einer kupferhaltigen Legierung (© Société archéologique de Namur).